Ein Ultraschallgerät für das Distriktkrankenhaus

Das Projekt hat an erster Stelle zum Ziel, die Gesundheitsversorgung für schwangere Frauen und ihre ungeborenen
Kindern zu verbessern und die Anzahl perinataler Komplikationen und Todesfälle zu verringern. Um dies zu erreichen, wurde im Krankenhaus eine qualitativ hochwertige Ultraschalldiagnostik implementiert.

Die Ultraschalldiagnostik oder Sonografie ist aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Dank dieser Technik können viele Erkrankungen leichter und ohne Strahlenbelastung, wie sie beim Röntgen erfolgt, diagnostiziert werden. Zahlreiche Organe und Gewebe lassen sich mit geeigneten Geräten zuverlässig beurteilen. Nahezu alle Facharztgruppen arbeiten daher mit Ultraschall. Besonders in der Gynäkologie und Geburtshilfe ist der Ultraschall schon lange unverzichtbar und hat für die Schwangere und das ungeborene Kind oft einen lebensrettenden Stellenwert.

Auch in Entwicklungsländern wird die wertvolle und schonende Diagnosemethode schon seit vielen Jahren eingesetzt. Meistens sind die teuren Geräte jedoch vorwiegend in entfernten Schwerpunktkrankenhäusern (Regionalebene, Universität) zu finden. Das Ultraschallgerät, welches wir seinerzeit im staatlichen Krankenhaus in Monduli besichtigt hatten, war sehr alt, ein diagnostischer „Dinosaurier“ sozusagen. Trotzdem wurde versucht, möglichst verlässliche Beurteilungen mit dem Apparat zu erzielen. Beim Gespräch erzählte Dr. Bendera, dass schon mehrere Frauen mit Tubargravidität gerettet werden konnten, die ohne die Ultraschalldiagnose sehr wahrscheinlich gestorben wären. Vieles war aufgrund der langen Mängelliste des alten Gerätes jedoch leider nicht befriedigend möglich.

Das hier vorgestellte Projekt, eine hochwertige Ultraschalldiagnostik im staatlichen Krankenhaus verfügbar zu machen, ist deshalb von unschätzbarem Wert für die Patienten. Die geeignete Maschine wurde im Mai 2021 bei einem tansanischen Unternehmen in Dar es Salam gekauft und im Juli nach Monduli transportiert und dort vom GE Healthcare Techniker installiert. Im Vorfeld musste der Untersuchungsraum noch renoviert werden, so dass das brandneue Sonografie Gerät in einem angemessenen Umfeld die Arbeit aufnehmen konnte.

Das Projekt umfasst nicht nur die Anschaffung eines neuen modernen Ultraschallgerätes (mit drei Schallköpfen) für das Krankenhaus, sondern auch die Schulung von medizinischem Personal. Bislang hatte nur ein einiger Arzt mit entsprechender Expertise im Ultraschalldepartment gearbeitet. Sobald dieser Kollege nicht vor Ort war, konnten Untersuchungen nicht durchgeführt werden. Im Rahmen des Projekts wurden deshalb mehr klinisch tätige Mitarbeiter, davon vier Frauen, fünf Wochen lang intensiv theoretisch und praktisch fortgebildet.