Verbesserung der Hygiene & Seuchenvorsorge
Schulung des Gesundheitspersonals im Monduli Distrikt
Seit der Ebola Epidemie 2014/2015 bleibt die Seuchenvorsorge ein aktuelles Thema, betont Regina Meißner, die während des Ebola-Ausbruchs in Westafrika gearbeitet hat. „Das Erschreckende war doch, dass mehr Menschen an den Umständen der Epidemie z.B. wegen verlassener Gesundheitseinrichtungen und fehlenden Personals nicht behandelt wurden, und deshalb gestorben sind, als durch Ebola selbst. Die ohnehin schwache Gesundheitsversorgung war zusammengebrochen und selbst sonst gut behandelbare Krankheiten wurden den Menschen damals zum Verhängnis.“ Aber auch die regelmäßig sich wiederholenden Choleraausbrüche stellen Gesundheitseinrichtungen und -personal immer wieder vor Herausforderungen.
Seit 2017 führt Tandia zusammen mit der Gesundheitsbehörde in Monduli Seuchenvorsorge Trainings durch und schult dabei Gesundheitarbeiter aus den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen des Distrikts mehrere Tage lang zu Infektionsprävention und Hygiene. Schwerpunkte sind, wie geht man mit ansteckenden Krankheiten um, wie können sich die Gesundheitsarbeiter davor schützen, und welche wichtigen Maßnahmen sind im Falle eines Ausbruchs zu ergreifen.
Im Distrikt Monduli kommt es immer wieder zu Ausbrüchen von Cholera und Milzbrand und die aktuelle Ebola-Epidemie, die im Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo seit 2018 viele Opfer fordert (Stand August 2019, von 3000 infizierten Menschen sind innerhalb eines Jahres mehr als 2000 gestorben), ist natürlich auch in Tansania ein Thema. Landesweit sind deshalb alle Regionen von der tansanischen Regierung angehalten, ihre Gesundheitsmitarbeiter speziell zum Thema Ebola fortzubilden. Basisgesundheitseinrichtungen stehen im Falle einer Epidemie in vorderster Linie, denn dort suchen Erkrankte in der Regel zuerst Hilfe. Damit eine Epidemie rechtzeitig erkannt, eingedämmt und Menschenleben gerettet werden können, müssen genau diese Einrichtungen in ihrer Resilienz gestärkt werden.
Neben der Mutter-Kind-Gesundheit wird daher die Seuchenvorsorge für unser Engagement auch langfristig eine zentrale Rolle spielen.
Exkurs: Ebola in Westafrika
Schwache Gesundheitssysteme brechen bei Gesundheitskatastrophen wie einer Epidemie rasch zusammen. In Westafrika z.B. sind während der Ebola Epidemie 2014/2015 mehr Menschen wegen als durch Ebola gestorben. Deshalb wird in unseren Projekten in Tansania neben der Mutter-Kind-Gesundheit die Pandemievorsorge eine Rolle spielen. Tansania ist Grenzland zu Uganda, wo Ebola schon häufiger aufgetreten ist.
Zur Pandemievorsorge gehört, dass für Gesundheitsarbeiter Schutzkleidung und Desinfektionsmittel vorhanden sind, um sich nicht anzustecken. Auch für andere Krankheiten wie z.B. Cholera reduziert Schutzkleidung und Hygiene das Ansteckungsrisiko.
Regina Meißner hat während der Ebola Epidemie in Westafrika als Krankenschwester und Public Health Expertin gearbeitet. In einem Interview hat sie ihre Erfahrungen geschildert.
https://www.giz.de/de/downloads/giz2015-de-nahdran-02-2015-ebola.pdf